Richard Hoffmann B.

Ihr deutschsprachiger Reiseleiter in Ecuador

 

 

Reisebericht Trails

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Letzte Änderung:

13.03.2007

E C U A D O R

Ein Reisebericht

22.12.2002 – - 11.01.2003

Wir sind in Quito (2800 m) am Morgen gelandet und haben uns zumindest während der Stadtrundfahrt noch wach gehalten.

Die Stadt ist ringsum von Bergen umgeben und man findet dort sehr viele koloniale Kirchen.

Bei einem frühen Abendessen haben wir gleich mal mit der ecuadorianischen Küche Bekanntschaft gemacht. Unser Reiseleiter Richard stellte uns einige einheimische, für uns sehr exotische, Früchte vor.

Schon nach dem 1. Tag waren wir voll von Ecuador begeistert.

Am nächsten Tag, Heiligabend, sind wir dann mit dem Bus zum Cotopaxi (5897 m), dem schönsten der zahlreichen Vulkane, gefahren.

Unser Bus brachte uns auf 4600 m und da standen wir dann in den Wolken, die irgendwie ziemlich feucht waren. Wir sind aber zur Höhengewöhnung nur bergab zu einer Lagune (3800 m) gelaufen, aber trotzdem hat der Kopf am Ende des Tages ganz schön gebrummt. Das Wetter wurde auf alle Fälle unterhalb der Wolken bald besser und uns wurde sogar noch ein Blick auf den Berg gegönnt.

Am 1. Weihnachtsfeiertag sind wir zum fantastisch grün schimmernden Kratersee Quilotoa gefahren. Der Abstieg von 4100 m vom Kraterrand zum See auf ca. 3800 m war noch relativ einfach. Doch auf dem Rückweg haben wir zum ersten Mal verstanden, was „niedriger Sauerstoffgehalt in der Höhe“ heißt: schon nach  10 m in normaler Gangart haben wir geschnauft wie eine Dampflok und die Hitze hat nicht unbedingt zu unserem Wohlbefinden beigetragen.

Am 2. Weihnachtsfeiertag sind wir auf dem Markt in Saquisilí gewesen, einem der ursprünglichsten und „touristen-freisten“ Märkte in ganz Ecuador.

Dort wird von Gummistiefeln bis zu allen möglichem Viehzeug und Gemüse alles verkauft.

Auch wenn uns der Handel und Verzehr von Meerschweinchen abstoßend vorkam, ist dies doch ein ganz normales Essen für die Ecuadorianer. Und wirklich – es schmeckt nicht schlecht.....

Am gleichen Tag sind wir zum Ausgleich noch etwas gewandert und auf unserer maximalen Höhe von     5000 m gelandet. Wir sind von 4800 m aufgestiegen und unglaublicherweise hat am 4. Tag in der Höhe schon das Schnappen nach Luft erheblich nachgelassen.

Am nächsten Tag haben wir die gigantische Zugfahrt von Riobamba nach Alausi und zur sog. Teufelsnase (einem Berg) gemacht. Die Einheimischen zahlen für die Fahrt US $ 1.00 im Personenwagen – die Touristen zahlen US $ 10.00 für das Sitzen auf dem Güterwaggon. Bei uns in Deutschland ist so ein Erlebnis leider gar nicht mehr vorstellbar. Man fährt teilweise so nahe an Bergwänden vorbei, dass man hängen bleiben würde, falls die Beine länger sind als das Zugdach breit ist. Zwischendurch verkaufen Händler auf dem Dach Süßigkeiten und Getränke und der Schaffner kommt zum kontrollieren. An den Wegrändern stehen Kinder und winken – und freuen sich über hinabgeworfene Bonbons.

Durch Vermittlung von unserem Reiseleiter durfte ich mit 3 anderen auch mal für 2 Stunden in der Lokomotive mitfahren. Da bekommt man erst mit, über welch wacklige Brücken der Zug zeitweise fährt und auch den Grund für so manche Vollbremsung: Kinder haben manchmal nichts Besseres zu tun, als große Steine auf die Gleise zu legen. Dann springt eben der Lokführer kurz raus und macht sich den Weg selbst wieder frei.

Jetzt ging es endlich richtig an’s Wandern: Wir waren 3 Tage auf dem Inka-Trail unterwegs. Wir wussten zwar, dass wir Zelten und das Hauptgepäck von Packpferden getragen wird, aber wir wussten nicht, dass wir First-Class-Camping gebucht hatten: die geräumigen Zelte wurden aufgebaut; das Gepäck in die Zelte gestellt; morgens gab es eine Schüssel warmes Wasser und Tee an’s Zelt; wir hatten Küchen-, Ess- und Toilettenzelt dabei. Das Essen war hervorragend: morgens Eier oder Müsli, als Wegzehrung Semmeln mit gebratenem Gemüse, Obst und Schokolade; zum Tee am Nachmittag selbstgebackener Kuchen oder Pizza (unglaublich, was die mit einem einfachen Gaskocher alles geschafft haben) und abends 3-Gänge-Menü.

Der Weg führte uns durch menschenleere Landschaften und teilweise unwegsame Sümpfe – da ist schon mal ein Packpferd eingesunken.....  Wir hatten überwiegend trockenes Wetter und tagsüber um die 20 °C. Nachts wurde es in der Höhe zwischen 3500 und 4000 m dann teilweise doch empfindlich kalt und morgens waren die Reißverschlüsse der Zelte zugefroren.

Fazit: Alleine schon für den Inka-Trail hat sich der ganze Urlaub gelohnt !!!!

Trotz der Schönheit der Natur waren wir dann einerseits froh, doch wieder in eine Stadt zu kommen: eine Dusche war schon allzu verlockend.....

An Silvester waren wir tagsüber in Cuenca unterwegs. Für mich die schönste Stadt Ecuadors.

Leider täuscht das Foto schlechtes Wetter vor, aber es ist nur nachmittags zugezogen, vormittags war es herrlich sonnig und warm.

Am Nachmittag sind wir wieder in die Hauptstadt Quito zurückgeflogen und haben uns in den Silvestertrubel gestürzt.

Auf der Avenia Amazonas war die Hölle los: verkleidete Menschen, Händler und Bands am Straßenrand. Hat uns sehr an das Faschingstreiben bei uns erinnert.

Um 23.00 Uhr sind allerdings die Einheimischen verschwunden und es blieben nur noch verdutzte Touris und Müll übrig. Man stößt um 24.00 Uhr mit der Familie an und feiert dann zuhause weiter. Statt Feuerwerk werden lebensgroße Puppen, die ungeliebte Personen darstellen, verbrannt als Symbol für das Schlechte im alten Jahr.

Jetzt stand endlich der Dschungel auf dem Programm, der Punkt, auf den ich mich am meisten gefreut habe.

Wegen einer zu renovierenden Startbahn sind wir mit dem Flugzeug von Quito nach Lago Agrio statt nach Coca geflogen. Reingequetscht in einen Bus mussten wir dann erst mal 1 ½ Std. nach Coca zurückfahren. Anschließend hieß es umsteigen in den „Dschungelbus“, ein Gefährt mit harten Sitzen und seitlich offen, so dass der Staub auch so richtig reinkommen kann. Diese Höllenfahrt hat nur schlappe 3 Std. gedauert. Dann wieder umsteigen in ein Langboot und weiter ging die Fahrt 4 Std. auf dem Rio Tiguino - 2 ½ Std. davon war es dunkel. Als Highlight haben wir einen Tapir aufgestöbert, der sich wie Greta Garbo in dem Blitzlichtgewitter vorkommen musste. Vor lauter Verwirrung ist er dann auch schon mal gegen unser Boot gelaufen.

Die Lodge war zwar einfach, aber sehr nett. Ich habe mich auch gleich mit dem Haus-Papagei angefreundet. Das Essen war auch super und sehr abwechslungsreich. Wenn wir nicht im Dschungel unterwegs waren, haben wir in den Hänge-matten Wettschaukeln gemacht (oder natürlich auch geschlafen).

Leider haben wir nicht allzu viele Tiere im Urwald aufgestöbert. Highlight war eine Boa, die plötzlich auf dem Weg lag.

Natürlich waren wir auch beim Piranha-Fischen. Leider kam es da zu einem Zwischenfall: Als eine Reiseteilnehmerin einen Fisch gefangen hatte, wollte ihn unser indianischer Guide irgendwie in die Hand nehmen. Die Piranhas haben aber nicht umsonst einen schlechten Ruf und dieses Mistvieh hat ihm dann gleich einmal die

Fingerkuppe abgebissen. Er war aber ganz cool und hat sich nur ein Taschentuch um den Finger gewickelt und das abgebissene Stück den überlebenden Piranhas zum Fraß vorgeworfen.

Zurück in der Zivilisation übernachteten wir in der Stadt Coca. Eine tristere Ortschaft kann man sich kaum vorstellen: alles grau in grau und ziemlich staubig.

Im Vordergrund ist übrigens ein Dschungelbus zu sehen.

Auf dem Weg zur Küste sind wir dann auch den Äquator überquert. Am Äquatordenkmal „Mitad del Mundo“ kann man mit beiden Beinen in verschiedenen Erdteilen stehen und rohe Eier auf die Spitze stellen – und die bleiben so stehen!

An der Küste verbrachten wir dann noch unsere letzten Urlaubstage. Wir waren in einer wunderschönen Bungalow-Anlage untergebracht und hatten eine Badebucht ganz für uns alleine. Die war zwar vielleicht nur    200 m breit, aber dafür ohne jeglichen Müll und nervende Verkäufer. Wir blieben 2 Nächte und hatten so einen kompletten Tag zum Sonnen, Muscheln sammeln, Baden und einfach Faulenzen. War zur Abwechslung auch ganz nett. Den Kummer mit dem heftigen Sonnenbrand, der uns alle erwischt hat, haben wir dann noch abends mit Caipirinha und Pina Colada runtergespült und mit Salsa weggetanzt.

Insgesamt war es ein genialer Urlaub - Ecuador kann ich nur jedem empfehlen !!!!

 

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