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E
C U A D O R
Ein
Reisebericht
22.12.2002
– - 11.01.2003
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Wir
sind in Quito (2800 m) am Morgen gelandet und haben uns zumindest während
der Stadtrundfahrt noch wach gehalten.
Die
Stadt ist ringsum von Bergen umgeben und man findet dort sehr viele
koloniale Kirchen.
Bei
einem frühen Abendessen haben wir gleich mal mit der ecuadorianischen Küche
Bekanntschaft gemacht. Unser Reiseleiter Richard stellte uns einige
einheimische, für uns sehr exotische, Früchte vor.
Schon
nach dem 1. Tag waren wir voll von Ecuador begeistert. |
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Am
nächsten Tag, Heiligabend, sind wir dann mit dem Bus zum Cotopaxi (5897
m), dem schönsten der zahlreichen Vulkane, gefahren.
Unser
Bus brachte uns auf 4600 m und da standen wir dann in den Wolken, die
irgendwie ziemlich feucht waren. Wir sind aber zur Höhengewöhnung nur
bergab zu einer Lagune (3800 m) gelaufen, aber trotzdem hat der Kopf am
Ende des Tages ganz schön gebrummt. Das Wetter wurde auf alle Fälle
unterhalb der Wolken bald besser und uns wurde sogar noch ein Blick auf
den Berg gegönnt. |

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Am
1. Weihnachtsfeiertag sind wir zum fantastisch grün schimmernden
Kratersee Quilotoa gefahren. Der Abstieg von 4100 m vom Kraterrand zum See
auf ca. 3800 m war noch relativ einfach. Doch auf dem Rückweg haben wir
zum ersten Mal verstanden, was „niedriger Sauerstoffgehalt in der Höhe“
heißt: schon nach 10 m in
normaler Gangart haben wir geschnauft wie eine Dampflok und die Hitze hat
nicht unbedingt zu unserem Wohlbefinden beigetragen.
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Am
2. Weihnachtsfeiertag sind wir auf dem Markt in Saquisilí gewesen, einem
der ursprünglichsten und „touristen-freisten“ Märkte in ganz
Ecuador.
Dort wird von
Gummistiefeln bis zu allen möglichem Viehzeug und Gemüse alles verkauft.
Auch
wenn uns der Handel und Verzehr von Meerschweinchen abstoßend vorkam, ist
dies doch ein ganz normales Essen für die Ecuadorianer. Und wirklich –
es schmeckt nicht schlecht..... |

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Am
gleichen Tag sind wir zum Ausgleich noch etwas gewandert und auf unserer
maximalen Höhe von
5000 m gelandet. Wir sind von 4800 m aufgestiegen und
unglaublicherweise hat am 4. Tag in der Höhe schon das Schnappen nach
Luft erheblich nachgelassen. |

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Am
nächsten Tag haben wir die gigantische Zugfahrt von Riobamba nach Alausi
und zur sog. Teufelsnase (einem Berg) gemacht. Die Einheimischen zahlen für
die Fahrt US $ 1.00 im Personenwagen – die Touristen zahlen US $ 10.00 für
das Sitzen auf dem Güterwaggon. Bei uns in Deutschland ist so ein
Erlebnis leider gar nicht mehr vorstellbar. Man fährt teilweise so nahe
an Bergwänden vorbei, dass man hängen bleiben würde, falls die Beine länger
sind als das Zugdach breit ist. Zwischendurch verkaufen Händler auf dem
Dach Süßigkeiten und Getränke und der Schaffner kommt zum
kontrollieren. An den Wegrändern stehen Kinder und winken – und freuen
sich über hinabgeworfene Bonbons.
Durch
Vermittlung von unserem Reiseleiter durfte ich mit 3 anderen auch mal für
2 Stunden in der Lokomotive mitfahren. Da bekommt man erst mit, über
welch wacklige Brücken der Zug zeitweise fährt und auch den Grund für
so manche Vollbremsung: Kinder haben manchmal nichts Besseres zu tun, als
große Steine auf die Gleise zu legen. Dann springt eben der Lokführer
kurz raus und macht sich den Weg selbst wieder frei. |

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Jetzt
ging es endlich richtig an’s Wandern: Wir waren 3 Tage auf dem
Inka-Trail unterwegs. Wir wussten zwar, dass wir Zelten und das Hauptgepäck
von Packpferden getragen wird, aber wir wussten nicht, dass wir
First-Class-Camping gebucht hatten: die geräumigen Zelte wurden
aufgebaut; das Gepäck in die Zelte gestellt; morgens gab es eine Schüssel
warmes Wasser und Tee an’s Zelt; wir hatten Küchen-, Ess- und
Toilettenzelt dabei. Das Essen war hervorragend: morgens Eier oder Müsli,
als Wegzehrung Semmeln mit gebratenem Gemüse, Obst und Schokolade; zum
Tee am Nachmittag selbstgebackener Kuchen oder Pizza (unglaublich, was die
mit einem einfachen Gaskocher alles geschafft haben) und abends 3-Gänge-Menü.
Der
Weg führte uns durch menschenleere Landschaften und teilweise unwegsame Sümpfe
– da ist schon mal ein Packpferd eingesunken.....
Wir hatten überwiegend trockenes Wetter und tagsüber um die 20 °C.
Nachts wurde es in der Höhe zwischen 3500 und 4000 m dann teilweise doch
empfindlich kalt und morgens waren die Reißverschlüsse der Zelte
zugefroren.
Fazit:
Alleine schon für den Inka-Trail hat sich der ganze Urlaub gelohnt !!!! |

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Trotz
der Schönheit der Natur waren wir dann einerseits froh, doch wieder in
eine Stadt zu kommen: eine Dusche war schon allzu verlockend.....
An
Silvester waren wir tagsüber in Cuenca unterwegs. Für mich die schönste
Stadt Ecuadors.
Leider
täuscht das Foto schlechtes Wetter vor, aber es ist nur nachmittags
zugezogen, vormittags war es herrlich sonnig und warm. |

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Am
Nachmittag sind wir wieder in die Hauptstadt Quito zurückgeflogen und haben uns
in den Silvestertrubel gestürzt.
Auf der Avenia
Amazonas war die Hölle los: verkleidete Menschen, Händler und Bands am Straßenrand.
Hat uns sehr an das Faschingstreiben bei uns erinnert.
Um
23.00 Uhr sind allerdings die Einheimischen verschwunden und es blieben nur noch
verdutzte Touris und Müll übrig. Man stößt um 24.00 Uhr mit der Familie an
und feiert dann zuhause weiter. Statt Feuerwerk werden lebensgroße Puppen, die
ungeliebte Personen darstellen, verbrannt als Symbol für das Schlechte im alten
Jahr.

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Jetzt
stand endlich der Dschungel auf dem Programm, der Punkt, auf den ich mich
am meisten gefreut habe.
Wegen
einer zu renovierenden Startbahn sind wir mit dem Flugzeug von Quito nach
Lago Agrio statt nach Coca geflogen. Reingequetscht in einen Bus mussten
wir dann erst mal 1 ½ Std. nach Coca zurückfahren. Anschließend hieß
es umsteigen in den „Dschungelbus“, ein Gefährt mit harten Sitzen und
seitlich offen, so dass der Staub auch so richtig reinkommen kann. Diese Höllenfahrt
hat nur schlappe 3 Std. gedauert. Dann wieder umsteigen in ein Langboot
und weiter ging die Fahrt 4 Std. auf dem Rio Tiguino - 2 ½ Std. davon war
es dunkel. Als Highlight haben wir einen Tapir aufgestöbert, der sich wie
Greta Garbo in dem Blitzlichtgewitter vorkommen musste. Vor lauter
Verwirrung ist er dann auch schon mal gegen unser Boot gelaufen.
Die
Lodge war zwar einfach, aber sehr nett. Ich habe mich auch gleich mit dem
Haus-Papagei angefreundet. Das Essen war auch super und sehr
abwechslungsreich. Wenn wir nicht im Dschungel unterwegs waren, haben wir
in den Hänge-matten Wettschaukeln gemacht (oder natürlich auch
geschlafen). |

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Leider
haben wir nicht allzu viele Tiere im Urwald aufgestöbert. Highlight war
eine Boa, die plötzlich auf dem Weg lag.
Natürlich
waren wir auch beim Piranha-Fischen. Leider kam es da zu einem
Zwischenfall: Als eine Reiseteilnehmerin einen Fisch gefangen hatte,
wollte ihn unser indianischer Guide irgendwie in die Hand nehmen. Die
Piranhas haben aber nicht umsonst einen schlechten Ruf und dieses Mistvieh
hat ihm dann gleich einmal die
Fingerkuppe
abgebissen. Er war aber ganz cool und hat sich nur ein Taschentuch um den
Finger gewickelt und das abgebissene Stück den überlebenden Piranhas zum
Fraß vorgeworfen. |

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Zurück
in der Zivilisation übernachteten wir in der Stadt Coca. Eine tristere
Ortschaft kann man sich kaum vorstellen: alles grau in grau und ziemlich
staubig.
Im
Vordergrund ist übrigens ein Dschungelbus zu sehen. |
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Auf
dem Weg zur Küste sind wir dann auch den Äquator überquert. Am Äquatordenkmal
„Mitad del Mundo“ kann man mit beiden Beinen in verschiedenen
Erdteilen stehen und rohe Eier auf die Spitze stellen – und die bleiben
so stehen! |

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An
der Küste verbrachten wir dann noch unsere letzten Urlaubstage. Wir waren
in einer wunderschönen Bungalow-Anlage untergebracht und hatten eine
Badebucht ganz für uns alleine. Die war zwar vielleicht nur
200 m breit, aber dafür ohne jeglichen Müll und nervende Verkäufer.
Wir blieben 2 Nächte und hatten so einen kompletten Tag zum Sonnen,
Muscheln sammeln, Baden und einfach Faulenzen. War zur Abwechslung auch
ganz nett. Den Kummer mit dem heftigen Sonnenbrand, der uns alle erwischt
hat, haben wir dann noch abends mit Caipirinha und Pina Colada runtergespült
und mit Salsa weggetanzt. |

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Insgesamt
war es ein genialer Urlaub - Ecuador kann ich nur jedem empfehlen !!!! |
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